Was sind Social Media?

by Urs E. Gattiker on 2014/01/26 · 6 comments 7.775 views

Wir sind umgezogen.

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Tragen Sie sich ein: KPI und ROI mit Social Media: Fallbeispiele und Trends

Dinge können sich verändern. 2010 habe ich versucht Social Media zu definieren. Ich zitiere hier nur die Kurzform:

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“Social Media encompasses any tool or service that uses telecommunication technology, including digital media, to facilitate production and exchange of information and action.” (Gattiker, Sept. 2010).

Uebersetzen kann man dies dann etwa mit:

Social Media beinhaltet all diese Werkzeuge oder Dienstleistungen, welche Telekommunikation, inklusive Digitale Medien, zur Produktion und dem Austauschen von Informationen und Sonstigem (z.B. Schnappschüsse) nutzen.

Daniel Fürg definiert es etwa so:

“Unter Social Media versteht man digitale Technologien im Internet, die Kommunikation zwischen verschiedenen Personen ermöglichen. Diese sozialen Netzwerke im Internet werden immer beliebter…. “

Aber ist Social Media ein soziales Netzwerk oder ist dies nur eine Form oder ein Werkzeug. Um dies besser beantworten zu können hilft es den Oxford Dictionary zu Rate zu ziehen. Hier wird erklärt, dass es im Englischen drei Definition für das Wort Media gibt:

  1. Media kann eine alte geographische Region im Südwesten des Kaspischen Meeres beschreiben, oder aber
  2. bezieht sich auf “mass media” wie z.B. Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehen und Film, und zu guter Letzt
  3. Media hat eine spezielle Bedeutung in der Anatomielehre.

In diesem Zusammenhang ist die zweite Definition des Oxford Dictionary diejenige, welche uns in dieser Diskussion beeinflusst.

Ein Definitions-Chaos

Zu diesem Zeitpunkt erscheint es uns wichtig, einige Dinge klar zu stellen. Das heisst wir müssen einige Dinge definieren. Z.B. gibt es im Web 2.0 Plattformen wie Blogs oder Newsgroups (Austausch via eMail). Hier schreiben Leser Beiträge oder Kommentare.

Auf einigen Plattformen werden Inhalte geteilt. Beispiele sind Instagram (z.B. Fotos) oder YouTube (kurze Videos) und Slideshare (Präsentations-Slides).

In Social Network System(s) (SNS oder soziale Netzwerke) wie Facebook oder Xing wollen sich die Nutzer präsentieren. Das heisst sie geben einige Informationen über sich selber preis.

Auch virtuelle Welten wie Second Life zählen hier dazu. Doch Anwendungen welche sich heute grosser Popularität erfreuen,  sind vielleicht schon morgen kalter Kaffee. Dies betrifft insbesonder SNS (z.B. Beebo) oder Communities (z.B. Second Life, eine virtuelle Welt).

Die Kategorien oben zeigen, dass Social Media es den Nutzern ermöglicht mit relativ wenig technischem Aufwand Inhalte zu publizieren. Falls erwünscht, können diese Inhalte dann mit interessierten Lesern oder Zuhörern diskutiert werden.

Insofern ist Social Media vergleichbar mit dem wöchentlichen Stammtisch im Gasthaus – der Stammtisch im Internet.

Die grösste Herausforderung für “Social” ist Zeit – ein limitiertes Gut.

Wir haben unten mal versucht das Nutzen von Social Media graphisch mit Beispielen darzustellen.

CLICK AUF GRAFIK - Wenn Kommentare auf dem Corporate Blog nicht beantwortet werden, dann findet keine Kommunikation (senden, zuhören, antworten) statt.

 

Das limitierte Gut Zeit.

Wenn man 100 Leuten auf Twitter folgt, erhält man täglich eine Flut von ca. 300 Tweets. Wer hat aber die Zeit um diese alle zu lesen? Klicken Sie dann auf alle URLs welche mit diesen Tweets gesendet wurden?

Übrigens, zu den Tweets kommen dann noch die Status Updates von Facebook, LinkedIn, Xing, usw.

Lesen Sie all diese Updates? Wenn ja, haben sie noch Zeit zu arbeiten?

Der Trend ist das Leute das Verweilen auf diesen Plattformen – die digitalen Zeitfresser – vermeiden.  Zum Beispiel, 61 Prozent der Nutzer in den USA bleiben Facebook wochenlang fern um somit Zeit zu sparen. Unter solchen Umständen ist ein Engagement und Austausch von Informationen mit Facebook Friends doch eher schwierig.

Übrigens, eine weitere Studie fand schon vor Jahren, dass Studenten welche Facebook regelmässig nutzten, schlechtere Zensuren bekamen als ihre Kollegen. Ein Grund war die Zeit, welche Facebook Nutzer auf dem SNS verbrachten anstatt diese zum Studium zu verwenden.

Social Media: Internet Stammtisch

Seit 2010 hat sich im Social Web doch Einiges geändert. Die Definition unten versucht diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen:

Social Media ermöglichen es Nutzern ohne grosses technisches Wissen Inhalte mit Hilfe von verschiedenen Technologien zu erstellen und zu publizieren. Dazu nutzt man z.B. einfach zu bedienende Software. Mit Hilfe von Kommunikations-Technologie oder der digitalen Kamera und dem drahtlosen Internet (z.B. auf der Skipiste) kann man dann z.B. seine Fotos im Internet publizieren.

Social Media sind wie der Stammtisch im Internet. Man kann je nach Wunsch einen Blogeintrag kommentieren,  oder mit Freunden Online chatten (z.B. WhatsApp Messenger), texten oder aber telefonieren (z.B. Facetime oder Skype).

Immer mehr Menschen teilen immer mehr Nachrichten (z.B. via Facebook Updates) und Fotos (z.B. Flickr oder Instagram) im Netz. Doch immer weniger wollen diese dann anschauen (lesen) oder sogar kommentieren. Zeit ist jedoch ein limitiertes Gut, welches uns zwingt ein Grossteil dieser Flut von Daten und Informationen zu ignorieren.  Auch dann bleibt wenig Zeit für die virtuelle Kommunikation, der Austausch von Ideen, das Engagement mit anderen Menschen beim Internet Stammtisch.

PS. Teenagers nutzen das Wort Social Media eher selten. Für Sie ist dies einfach das Internet, wo neue Möglichkeiten wie Snapchat oder Vine über Nacht entstehen. Was heute populär ist kann jedoch schon morgen kalter Kaffee sein.

Weitere CyTRAP Beiträge zu Social Media, Strategie, KPI und Social Media Audit (anklicken – Suchauftrag wird ausgeführt).

Emfpehlenswert: Careum Social Media Workshop: Tipps und Tricks

Quelle: Was sind Social Media? 

Für was nutzen Sie Social Media?
Empfinden Sie die Masse der Updates (z.B. Twitter, Facebook) als viel oder wenig?
Finden Sie genügend Zeit zur Nutzung von Social Media?
Freue mich wie immer über Feedback.


Urs E. Gattiker, Ph.D. - CyTRAP Labs - CyTRAP BlogRank.
Über Urs E. Gattiker: Ich bin als Mitgründer von CyTRAP Labs GmbH gerne für Sie da wenn es um Strategien & Analytics im Marketing und Social Media  (Google Scholar anklicken) (siehe auch Microsoft Scholar – anklicken) geht.

Mein neuestes Buch Social Media Audit: Measure for Impact erschien 2013 bei Springer Science Publishers. Das nächste Buch erscheint im März 2014 voll mit Fallbeispielen, Tipps und Tools. Vorbestellen mit 25% Rabatt – 0 Versandkosten hier: Social media and your bottom line (Elsevier BWL/Mgmt)

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  • Christine Pfeil

    Danke fürs Verlinken 😉

    • http://blogrank.cytrap.eu/ig/4yt/*/*/*/FTindex Urs E. Gattiker

      Liebe @christinepfeil:disqus
      Aber gerne. Den Beitrag finde ich auch Spitze. Leider haben viele andere nur Facebook und Twitter im Kopf wenn Sie von Social Media sprechen.
      Das kann es aber nicht alleine sein oder.
      Aber mich nähme schon noch Wunder ob Sie einen Kommentar haben über den Inhalt. Habe ich was vergessen?
      Hier wäre ich um Ihre Expertise dankbar, wirklich.
      Merci
      Urs
      @CyTRAP:twitter

  • Carrie Fischer

    Aber Hallo! – Da hast du ja ein höchstrelevantes Thema aufgegriffen und ich nehme mir gerne die Zeit für ein etwas längeres Feedback!

    Also Social Media im Privaten – nein danke! Kostet viel zu viel Zeit. Die verbringe ich lieber mit
    – Facetime mit Familie und Freunden, und
    – Email mit den Freunden, die für Facetime zu weit weg sind.

    Überhaupt ist für mich generell seit einigen Jahren Freizeit erst solche, wenn ich den Computer höchstens auf der Suche nach einem Kochrezept oder einer Fahrtenroute anmachen muss!

    Beruflich mag ich Social Media ganz gerne:
    Linkedin, Facebook und Co. erlauben mir, in effizienter Art und Weise den Leuten auf der Spur zu bleiben, die für meine tägliche Arbeit sowie die berufliche Zukunft wichtig sein könnten. Aufgrund meiner Ausbildung sowie des Arbeitsfeldes PR vermischen sich da geschäftliches und privates Networking oft – ist mir aber ganz recht so! Macht das Ganze persönlicher und somit weniger steif…

    Geschäftlich nutze ich seit neuerer Zeit auch Blog und Twitter
    Letzteres ist mir aufgrund der fehlenden Tiefe nicht so sympathisch. Es erlaubt aber schnelles Kommunizieren von Inhalten durch Links – insofern eine coole Alternative zu Email-Newslettern, die immer so viel Zeit fressen beim Verfassen und dann beim Empfänger doch nicht gelesen werden. Von Papiermailings will ich schon gar nicht erst anfangen…

    Blog ist mein neues Projekt im Büro – DANKE URS E. GATTIKER @CyTRAP:twitter – wir bei Careum versuchen gerade auszuloten, welche Möglichkeiten sich uns da
    bieten…
    Keep you posted!

    • http://blogrank.cytrap.eu/ig/4yt/*/*/*/FTindex Urs E. Gattiker

      Carrie
      Danke für diesen interessanten Kommentar.
      Du bist hier wirklich strategisch an die Sache herangegangen:

      a – Privat: Wenig nutzen von Social Media. Aber SMS und eMail darf es sein.
      b – Arbeit: Hier nutzt du Social Media (siehe Dein Kommentar oben) immer mehr (z.B. eMail, Blog, Twitter, etc.)

      Aber du bist sicherlich nicht die einzige Person die es auch so macht.
      Heute habe ich gerade eine Geschäftsperson getroffen, die mir so etwa erzählte:

      “Facebook privat nutzen ist für mich Zeitverschwendung. Ich habe ein Profil, welches ich oft wochenlang nicht aufrufe. Wenn mich jemand erreichen will gibt es eMail, SMS oder Telefon. Ich habe wichtigere Dinge zu tun als meine Zeit auf Facebook zu verbringen.
      Wenn ich daran denke, von der Skipiste in Flims meinen gerade gemachten Schnapschuss auf Instagram hochzuladen. Nein… sicherlich nicht!
      Aber Blogs lesen, das tue ich – natürlich nur meine Auswahl von Blogs. So lese ich interessante Dinge, aber nicht zuviel. Zum Frühstück zu Hause lese ich meine Tageszeitung… what a concept … 😉 “

      Aber es gibt hier natürlich Leute für die Facebook oder Ning während der Freizeit sehr wichtig sind. Aber ich habe es wie Du, lieber am Tisch mit den Personen als virtuell mit Freunden kommunizieren, ausser sie leben weit weg…

      Danke für das hilfreiche Feedback, Carrie
      Grüessli Urs @CyTRAP:twitter

  • Gaby

    Hallo Urs,

    ich stimme dir zu: Social Media wird immer weniger social. Hinzufügen kann ich noch: Vielen Leuten ist es wichtiger, ihren Facebook Status upzudaten, während sie mit anderen Menschen in diesem Moment z.B. im Café sitzen oder auf einem Konzert sind, als sich mit der Person zu unterhalten. D.h. der Respekt gegenüber der/den Person(en), mit der/denen man gerade Zeit verbringt ist gleich: Null!

    Schade, finde ich das!

    Viele Grüße
    Gaby

    • http://blogrank.cytrap.eu/ig/4yt/*/*/*/FTindex Urs E. Gattiker

      Liebe @GabyFeile:twitter

      Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja das mit dem Facebook Status updaten im Kaffee mit Freunden find ich auch ein wenig abstossend. Warum geht man mit Freunden aus, wenn man ja doch das Gefühl hat was auf Facebook geschieht ist wichtiger.

      Ich sehe die Leute dann oft wie Sie in der Runde sitzen, jeder schaut fast nur auf sein Handy and scrolled um zu sehen wo was gerade passiert ist und wer eine Foto hochgeladen hat.

      In Oesterreich schon seit 2 Jahren an einigen Orgen, in der Schweiz seit letztem Jahr kann man jetzt in vielen Skiorten die Fotos welche man auf der Piste macht gleich ins Netz laden. Foto machen, dank WLAN auf Pinterest oder Flickr.

      Wenn ich das dann sehe frage ich mich immer ob ich was falsch mache – ich geniesse das Skifahren, die Freunde um mich und das Leben, jetzt und hier. Da interessiert mich das Internet eher weniger :-)
      Ich bin wohl nicht genug Technologie-affin 😉
      Danke Gaby für Dein tolles Feedback. Ich hoffe wir treffen uns endlich mal offline…. face-to-face in der realen Welt.

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