Kommunkation über soziale Medien
Schweiz und E-Diplomatie
Das Generalkonsulat New York gehört zu den zehn Schweizer Vertretungen im Ausland, die im Rahmen eines Pilotprojekts des Aussendepartements (EDA) den Umgang mit sozialen Medien erproben. Weitere Vertretungen die mitmachen sind diejenigen in London, Washington, Peking, Rom, Bangkok, Montreal, Toronto, Wien sowie Dhakka (Hauptstadt Bangladeshs). Die Inhalte – für Twitter, Facebook, Tumblr, etc. – werden an Sitzungen mit Mitarbeitern festgelegt (siehe bewilligter Tweet unten – Federer)
Welchen Mehrwert bieten solche Tweets für welche Zielgruppe?
Doch welche Zielgruppe soll nun mit diesen Aktivitäten angesprochen werden? Laut dem Generalkonsulat in New York sollen die Inhalte auf Facebook oder Twitter wie auch der Webseite das Image der Schweiz bei jungem Amerikanern verbessern. Aber tun sie es?
Wenn Sie unser Thema interessiert, einfach Blog abonnieren – in 2 Wochen mehr über Social Sharing, KPI, ROI, Effizienz von Dr KPI
Wie ist die Resonanz und das Engagement der Leser?
Wie oben mit dem Federer Tweet ist die Resonanz noch nicht sehr gross (4 Klicks). 4 Clicks für einen Tweet über einen Sieg von Roger Federer wirft Fragen auf:
– Was ist der Mehrwert für junge Amerikaner? Sport Nachrichten erhält man von überall kostenlos. – Warum hat sich das Generalkonsulat bei politischen Themen Zurückhaltung auferlegt? Wie soll dann das schweizerische System der direkten Demokratie den jungen Amerikanerinnen näher gebracht werden?
Der Facebook Wettebwerb bei dem der Gewinner eine Victorinox Uhr bekam war insofern erfolgreich, da er half die Marke von 1000 Fans in ca. 3 Monaten zu erreichen. Aber:
a – sind die neuen Fans Leute aus der angestrebten Zielgruppe und b – engagieren sich diese wirklich mit den Inhalten welche das Generalkonsulat auf der Facebook Fanpage publiziert?
Was denken Sie? Bringen solche Wettbewerbe loyale Fans?
Besucher sind auf der Facebook Seite aktive und kommentieren die Inhalte. Übrigens, der auf Facebook gestartete Wettbewerb wurde von einem Schweizer ‘Expat’ gewonnen – leider kein Räpresentant der Zielgruppe welche das Generalkonsulat erreichen möchte – junge Amerikaner. PS. Das Auswärtige Amt in Berlin lässt verlauten, dass über 50 deutsche Ausland-vertretungenauf Facebook und ähnlichen Plattformen aktiv sind. Welche Ziele die Regierung verfolgt und wie der Erfolg gemessen wurde ist unseres Wissens noch nicht bekannt.
Schlussfolgerungen: 3 Fragen an Unternehmer und Diplomaten
Das erfolgreiche Einsetzen von Social Media zur Verbesserung der Kommunikation bedingt die Beantwortung von drei Fragen:
1. Welche Zielgruppe(n) müssen wir erreichen?
2. Was für Inhalte (Fotos, Checklisten und Formulare zum Download) bieten unserem Zielpublikum Mehwert?
3. Wie können wir die Risiken managen und trotzdem persönlich/authentisch rüberkommen?
Jüngere Zeitgenossen welche mit Social Media vertraut sind erwarten von einer diplomatischen Vertretung Inhalte wie Blogeinträge oder Tweets welche authentisch rüberkommenen. Die Queen kann wohl schreiben “…We met with Andreas today…” aber ist dies die richtige Ansprache im Falle eines Diplomaten der mit Facebook Fans kommunizieren will? Ein wenig allzu steif kommt sowas rüber. Da lobe ich mir Ambassador Roos – den amerikanischen Botschafter in Japan. Wann immer er selber tweetet wird es persönlich und ist immer authentisch.
Artikel Quelle – Twitternde Diplomaten: Was bringt’s?
Was ist Ihre Meinung?
Zum Schluss, die Kosten (z.B. Arbeitszeit für Meetings, Lohn & Arbeitsplatz für Social Media Officer, etc.) müssen durch Leistung kompensiert werden. Deshalb sind Key Performance Indicators (KPIs) ein muss. Diese ermöglichen es den Auslandvertretungen festzustellen ob die Ziele erreicht wurden. 1,000 Fans auf Facebook alleine dürfte es wohl kaum bringen. Dies gilt auch für 275 Followers auf Twitter wobei oft nur etwa 1 Prozent einen getwitterten URL anklicken (siehe den Roger Federer Tweet oben). Ebenfalls fragt es sich wirklich ob gleichzeitig mehrere Vertretungen in einem Lande (USA = Washington, New York; Kanada = Montreal, Toronto) hier aktiv sein sollten. Ist dies die bestmögliche Nutzung von Ressourcen? Vielleicht sollte man diese Aktivitäten ein wenig bündeln? Dann könnte man wiederum die Inhalte erstellen welche einen messbaren Mehrwert für die Zielgruppe (junge AmerikanerInnen Kanadier, Engländer, Australier, etc.) bieten. Denn nur Inhalte die einen Mehrwert in den Augen der Zielgruppe darstellen wird Aufmerksamkeit geschenkt.
Da muss die Diplomatie wohl noch einmal über die Bücher.
Brauchen ausländische Vertretungen eine Social Media Präsenz?
Tipp: Weitere Informationen zum Thema Social Sharing, ROI. KPI, Kennzahlen und Sozialen Netzwerken und Medien (anklicken – Suchauftrag wird ausgeführt).
Weitere Ressourcen zum Thema:
Die besten Kurz-URL-Dienste, Social Media Ratgeber – Facebook – Google+, Ratgeber Social Sharing: Die besten Kennzahlen
Pingback: DrKPI Urs E Gattiker
Pingback: DrKPI Urs E Gattiker
Pingback: World Economic Forum
Pingback: MyComMetrics
Pingback: MyComMetrics
Pingback: Urs E. Gattiker
Pingback: DrKPI Urs E Gattiker